Sorry Zartbesaitete! Aber an dieser Stelle, eigentlich in sonntäglicher Frühstückslaune und nur leicht bedrückt von vorder- oder hintergründigen Warnmeldungen über die Durchschlagskraft des Corona-Virus, das fiskale Verhalten von Facebook oder den angeblichen Tod der Blechbieger, befiel den Autor plötzlich ein Brechreiz. Wie doof, wie engstirnig, ja wie ahnungslos muss man sein, um nun, Mitte Februar 2020! der Automobilindustrie noch einmal zu sagen, sie müsse sich in Softwarekonzerne verwandeln? Erstens haben das Källennius & Co längstens erkannt, und zweitens plappern solche scheinbar sehr auskennerischen Äußerungen doch nur dummgeblieben das Mantra der – man kommt immer wieder auf sie zurück – Big Datas nach: Daaaaaten! Daaaaaaaaaten! Nichts als Daaaaten! Wie klein Mogli von den psychedelisch rollenden Augen der Schlange Kaa benebelt, plappert jeder, der nicht schnell genug auf- oder nachgeschlaut wurde, wie besoffen das Heilsversprechen des Manipulationskapitalismus nach. Und merkt nicht, dass er sich, seine Wirtschaft und seine Gesellschaft immer weiter in die Hände einer Bewusstseinsindustrie treibt, die uns bereits mehr schadet, als nützt. Klar müssen sich die Industrien den Herausforderungen der Digitalisierung stellen! Aber sie dürfen sich nicht von denjenigen treiben lassen, die längst Oberhand haben und diese Macht gnadenlos nutzen.
„Hör auf mich, vertraue mir…“ – Wie Rudyard Kipling das Verführerische bereits lange vor Facebook gesehen hat, sh. Kaa.