Vielleicht macht sie’s ja und sagt: „Bye-bye Boris!“
Beim Segeln gibt der Vorschoter dem Steuermann nach dessen Aufforderung „Fertigmachen zur Wende“ und seiner Manöver-Vorbereitung nur eine knappe, zeitschonende Antwort: „Re!“ Dann weiß der Steuermann, dass er Groß und Pinne umlegen kann, weil das Vorsegel mitgeht. In Wirtschaft und Politik scheinen klare Absprachen und Regeln verloren gegangen zu sein. Woran liegt das? Dabei ist es so einfach, klar zu handeln.
Sind politische Interessen wirklich nur noch mit wirtschaftlicher Macht durchsetzbar? Beide, Trump und Johnson, um nur die hanebüchensten Quertreiber zu nennen, fußen mit ihrem Gebahre auf eine scheinbar mächtige Wirtschaft. Aber sind die zugrunde liegenden Zahlen real? Und sind diese die einzigen, die zählen? Was beispielsweise sagt die Zahl hinter dem so genannten Bruttosozialprodukt wirklich aus? Welchen realen neben dem Börsen-Wert haben Datenriesen wie Amazon, Google oder Facebook wirklich? Wie hoch sind die USA weltweit verschuldet und bei wem besonders? Wem gehört der angebliche Reichtum in den USA oder UK? Und wie sind die, denen wenig bis nichts gehört, an der Bewältigung der Probleme beteiligt, die andere für sie erzeugen?
Ein Donald T. wird spätestens in fünf Jahren Geschichte und ein Boris J. wahrscheinlich früher abgewählt oder entlassen sein. Frage ist nur, was beide bis dahin zerstört haben und wie schnell das Zerstörte wieder aufgebaut werden kann. Und die viel wichtigere Frage lautet: Ist den Menschen in den USA und dem UK, den Befürwortern der Regierungsshows wie den Gegnern, klar genug, was sie da aufgehalst bekommen?
Aus beidem, einer Aufstellung der tatsächlichen Salden und einer Transparenz der Folgen politischen Faustrechts für die Gemeinwesen, lassen sich hervorragende Pflöcke für eine argumentative Wende in den Diskursen schlagen.
Derzeit lassen wir uns alle, auch in der „westlichen“ Welt, von der Argumentationslinie des möglichst kritiklosen „Weiter so!“ in immer größere Probleme bei Klima-und Artenschutz treiben. Diese Linie dient, ja befeuert, die Linie des Autoritarismus: Hass, Lüge und Schamlosigkeit passen ins „Weiter so!“ wie das Kokain zur Gier. Wer was auf sich hält, rast halt besser ins Verderben, als dass er kriecht. Und streamend, billigfliegend und Müll schluckend hat das digitale Prekariat erschreckend schnell und kritiklos hingenommen, blind ins Verderben zu kriechen.
Aber, Vorschlag: Zu finden wäre eine allgemeine Formel, die reale Salden und allgemeinverbindliche Folgekosten in Szene und in Beziehung setzt und Lösungswege bietet. Damit kämen wir einer Rückkehr zur ursprünglich mal gut gedachten Sozialen Marktwirtschaft näher. Und einem freundlichen Kapitalismus auch!