Der Umweltschutz und das poetische Gefühl

Manchmal zwingt in mir die Poesie. Dann denke ich beim Thema Stadt und Fluss an die unvergleichliche Ingeborg Bachmann mit ihrem umwerfenden, zeitlosen, wunderbaren Gedicht „Was ich in Rom sah und hörte“ aus dem Jahr 1955 – unbedingt lesenswert! So neulich beim Entwurf der Berichterstattung über einen auf den ersten Blick profanen, in zweiter Sicht aber mehrfach herrlichen Spaziergang am 29.05.2018 in der Urdenbacher Kämpe im Süden Düsseldorfs. Veranstaltet von einer Umweltschutz-Organisation und einem Technologiehersteller (Infos unten), passte beim Kämpe-Rundgang einfach alles zusammen: Engagierte Leute, herrliches Wetter, und vor allem die spürbare Bereitschaft, aktuell und generell weit über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.

Elke Löpke, Manuel Andrack und Konrad Buck studieren die Wanderroute (Foto: Stefan Wozniak, Düsseldorf)

Was wichtig ist, damit Dinge in Bewegung kommen. Im Umweltschutz. In der Art, Unternehmen zu führen. Und in der Weise, wie wir mit unseren Ressourcen umgehen. Darum erlaube ich mir, an dieser Stelle eine kleine Bachmann-Adaption zu wagen:

Was ich in Urdenbach sah und hörte

In Urdenbach sah ich, wie die Hand eines unsichtbaren Gottes über den sieben Schleifen des Rheins gelassen den goldenen Schnitt vollführte.

Ich sah, dass die Zeit mit vielerlei Maß messbar ist, und dass die Glut der Sonne jeder Vernunft trotz. Römische Siedlungsreste liegen heute jenseits der Wasserstraße. Und nicht bekannt ist, wann der Strom und wie sein Bett verlegte, und erst recht nicht, was ein Monat, ein Jahr, heute uns, und im Vergleich dazu denen damals bedeutete. 

In Urdenbach sah ich, dass die Natur uns nicht braucht, wir aber die Natur. Spürbar ist, dass Anfang und Ende nicht gleich sind und dass, wer fragt, eine Antwort bekommt, auch dann, wenn er den anderen nicht kennt. Und dass, wer sich regt, anderen ein Beispiel ist und in Gang setzt, was Not tut.

In Urdenbach hörte und sah ich, dass es in der Natur von uns Menschen liegt, uns zu erkennen, und Dinge nicht nur zu erfinden, sondern an deren Wirkung auch zu zweifeln.

Nun schwebten an besagtem Dienstag beileibe keine sphärischen Astralleiber durch die Auen. Im Gegenteil: Unsere Gruppe bestand aus handfesten Machern, unter anderem dem Autoren und Moderator Manuel Andrack, dem in Wanderkluft äußerlich nicht als solchem identifizierbaren Geschäftsführer der Kyocera Document Solutions Deutschland GmbH Dietmar Nick, der wissenschaftlichen Leiterin der biologischen Station Haus Bürgel Elke Löpke und nicht zuletzt dem Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Sascha Müller-Kraenner.

Die Biologin erklärt die Veränderung des Rheinverlaufs in den letzten Jahrhunderten (Foto: Stefan Wozniak, Düsseldorf)

Kyocera unterstützt die DUH bereits seit über 30 Jahren und engagiert sich seit fast zwei Jahrzehnten im DUH-Netzwerk „Lebendige Flüsse“. In deren Rahmen wurden und werden deutschlandweit Flusslandschaften renaturiert.

Welchen enormen Spaß es macht, zu wandern und über Tellerränder zu blicken, zeigt das folgende Bild:

Manuel Andrack hat es geschafft, Konrad Buck von der Kraft des entdeckenden Wanderns zu überzeugen. (Foto: Stefan Wozniak, Düsseldorf)

 

Video: Wanderung Urdenbacher Kämpe

Nützliche Links:
Haus Bürgel http://www.biostation-d-me.de/
Manuel Andrack http://manuel-andrack.de/, http://www.andrackblog.de/
Deutsche Umwelthilfe https://www.duh.de/
Kyocera Document Solutions Deutschland https://www.kyoceradocumentsolutions.de/index/unternehmen/sponsoring/25_jahre_duh___kyocera.html