Aufmerksame Radiohörer – gibt es sie noch? – erleben in den letzten Monaten einen anschwellenden Bocksgesang besonderer Art. Da reden zu Gärtnern gemachte und als Böcke verkleidete Frösche über das Wetter, als seien laue Temperaturen mit Schmuddelregen im Winter und Hitzewellen im Sommer ein immerwährender Spaß. Zugegeben, Wetter-„Experten“, wie diese Jubilanten gerne genannt werden, stehen auf einer nicht näher definierten Stufe zwischen Journalisten und Werbetextern. Aber man sollte in ihren Auslassungen doch weniger „Alles halb so schlimm“-Euphorie erwarten dürfen, oder? Stattdessen klingt ihren Prognosen immer mehr eine „Macht doch gar nichts!“- bis hin zur “Heissa, Klimawandel!“-Euporie mit. Könnte es sein, dass es sich bei diesen Experten um Prediger oder Animateure handelt, die dem verstörten Radio-Lauscher die Angst vor der Klimakatastrophe nehmen sollen? Ebenso wie die Staumelder, die uns selbst hunderte Kilometer zähfließenden Verkehrs noch gönnerhaft und gut gelaunt als „Drei Stunden oben drauf!“ verkaufen?